Kilian, verheiratet, Vater zweier Kinder, Studienrat an einem Gymnasium, kommt aus dem Urlaub zurück und wird gleich an der Grenze verhaftet. Man beschuldigt ihn, seine Position als Lehrer benutzt und eine kurz vor dem Abitur stehende Schülerin vergewaltigt zu haben.
Kilian bestreitet die Vorwürfe, sitzt Monate in Untersuchungshaft – die Berichterstattung und die Vorverurteilung der lokalen Presse ohne Chance auf Gegenwehr trifft ihn schwer, besonders ein Reporter hat es auf ihn abgesehen – und wird zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Freunde lösen sich schnell von ihm, die Ehe geht in die Brüche – dafür sorgen seine Schwiegereltern, eine einflussreiche Familie -das Haus wird verkauft, er hat nichts mehr und ist sich selbst auch nicht viel wert.
Wegen guter Führung nach vier Jahren entlassen, steht er vor dem Nichts. Als knapp vierzigjähriger muss er, da ohne Beruf, bei seiner Mutter Unterschlupf finden, weil er sich keine Wohnung leisten kann. Kilian glaubt nun, aller Welt beweisen zu müssen, dass er unschuldig ist und läuft permanent gegen Mauern.
Lebensmotivation kennt Kilian, der mehr und mehr auf die unterste soziale Stufe abgleitet, nicht mehr – keiner gibt ihm einen Job, alle wissen sie um seine Tat, aber um wegzugehen fehlt ihm das nötige Geld. Selbstmord scheint der einzige Ausweg. Kilian, der in seiner Vergangenheit stöbert, kann schließlich, ohne die tatsächlichen Hintergründe aufzudecken, seine Unschuld beweisen. Und damit beginnt der eigentliche Kampf gegen diejenigen, die ihn vor Jahren aus dem Weg räumen wollten.
