Alexander Gautlulin, Wolgadeutscher, 22Jahre alt, verlässt
nach einer Nacht mit seiner deutÂschen Geliebten Hellen im Oktober 1962 das
Moskauer Hotel National und wird verhaftet. Man findet 200 Dollar bei ihm,
deren Besitz er nicht erklären kann. Alexander wird zu zehn Jahren Lagerhaft
verurteilt. Und damit beginnt die Geschichte seiner Leiden aber zugleich auch
seiÂner charakterlichen Reife. Aus einem unbedarften und schwachen,
sowjetgläubigen Jüngling wird ein mutiger, kein Risiko scheuender harter Mann,
dessen innere Kraft auch seinen Peinigern Respekt und sogar Angst einflößen.
Während eines Häftlingsaufstandes kann er ausÂbrechen. Freiheit bedeutet jetzt
permanente Flucht. Als er sich schon aufgegeben hat, retten ihn
rentierzüchtende Ewenken vor dem ErÂfrieren. Er arbeitet als Holzfäller und in
einem Erzbergwerk, wird dank seiner Leistungen »Held von Jakutien « und muss
erneut fliehen. Alexander wird zu einem Vagabunden und Abenteurer, der mit sich
und dem Leben spielt. Er ist Schieber und Dieb, Rauschgift- und
DiamantenschmuggÂler, bewegt sich, unberechenbar, auf der abschüsÂsigen Straße
des Lebens.
Die Flucht vor sich selbst endet, als er Nikolai kenÂnen lernt, den mächtigsten
Mann Sibiriens, der mit seinen Schwarzmarktgeschäften die Wirtschaft des Landes
am Leben erhält. Alexander wird sein Schwiegersohn und Nachfolger und besteht
auch die BewähÂrungsprobe der Jakuten, die nun in ihm ihren »Sam« sehen.
Nikolai stirbt, Alexander gerät in den Strudel der harten Gesetze und Riten
eines Naturvolkes, der Verbrecherorganisation Gruka und der neuen russischen
Mafia. Er kämpft und gewinnt, verliert jedoch seine Familie. In Alexander ist
nur noch Trauer, er resigniert. Einer Eingebung folgend reist er nach
Deutschland, begegnet nach vielen Jahren wieder Hellen, seiner Jungendliebe,
und löst mit ihrer Hilfe sein Lebensrätsel.
